Was kosten Sie Konflikte im Unternehmen?

Konflikte sind Effizienzkiller Nr. 1 in deutschen Unternehmen, dicht gefolgt von ergebnislosen Besprechungen. Die für Konfliktlösung und Klärung aufgebrachte Zeit in Unternehmen ist erschreckend: etwa 15 % Arbeitszeit verlieren Unternehmen täglich durch Streit, Ärger und Missverständnisse. Warum ist das so?

40% der Wochenarbeitszeit verbringen Führungskraft mit der Bewältigung von Konflikten und Konfliktfolgen! Trotz dieser dramatischen Zahlen und der extrem hohen Belastung aller Beteiligten gibt es in Unternehmen nur selten eine professionelle, strukturierte und analytische Herangehensweise der Konfliktbearbeitung. Das liegt vermutlich daran, dass die Folgen von Konflikten grundsätzlich unterschätzt oder nicht wahrgenommen werden. Oder aber, dass Konflikte sehr wohl wahrgenommen werden, die Führungskraft aber nicht weiß, wie sie damit umgehen soll. Lesen Sie dazu auch gerne meinen Beitrag in der Sonderbeilage „Wirtschaftsunternehmen Nordhessen“ zum Thema „Konfliktkosten“.

Führungskräfte verwenden etwa 40 % ihrer Arbeitszeit mit der Konfliktbewältigung und ihren Folgen!

Was sind Konfliktkosten und wie kann ich sie berechnen?

Als Konfliktkosten werden alle Kosten bezeichnet, die einem Unternehmen durch Konflikte entstehen. Manche lassen sich einfach erfassen und zuordnen. Andere sind komplexer und teilweise nur auf den 2. Blick indentifizierbar. Wir unterscheiden zwei Arten von Konfliktkosten:

Direkte Konfliktkosten

Direkte Konfliktkosten lassen sich in der Praxis relativ einfach zu erfassen. Dazu zählen alle Aufwendungen, die direkt mit einem Konflikt in Zusammenhang gebracht werden können wie zum Beispiel:

  1. Materielle Schäden wie etwa Ausschuss, Fehler, Werkzeugbruch
  2. Mehrarbeit, Überstunden
  3. Bearbeitungszeit der mit den Konfliktfolgen befassten Stellen
  4. Rechts- und Beratungskosten
  5. Ausgaben für juristische Auseinandersetzungen

Indirekte Konfliktkosten und die Folgen

Nachhaltig schädlich für Unternehmen sind die indirekten Konfliktfolgen. Sie haben häufig tiefgreifende Auswirkungen, wirken langfristig und schaden dem Unternehmen dauerhaft.

  • Verlust an potentiellen Aufträgen
  • Nicht erledigte Aufgaben
  • Mehrarbeit im Team oder Umfeld
  • Fluktuation, Krankheit, innere Kündigung, Dienst nach Vorschrift
  • Verschlechtertes Arbeitsklima
  • Motivationsprobleme
  • Schaden an Image und Arbeitgeberattraktivität
  • Kundenverluste

Die Bewertung indirekter Konfliktkosten ist schwierig. In den seltensten Fällen gelingt es, einen direkten Zusammenhang zwischen Konflikt und indirekten Konfliktfolgen herzustellen: Erstens haben indirekte Konfliktfolgen in der Regel ihre Ursachen in verdeckten, nicht offen ausgetragenen Konflikten. Zweitens wirken die Symptome indirekter Konfliktfolgen zeitlich verzögert zur Ursache. Drittens haben die wenigsten Unternehmen ein klar definiertes Konfliktmanagementsystem (KMS).

Konflikt-Tabu brechen – Konfliktkosten senken

In den meisten Unternehmen ist der Umgang mit Konflikten nach wie vor ein Tabuthema. Das ist schade, denn nicht der Konflikt an sich ist das Problem, sondern der Umgang mit Konflikten. In der Regel werden sie ausgesessen, totgeschwiegen, unter den Teppich gekehrt oder offen ausgetragen in lauten Auseinandersetzungen. Das kostet Zeit, Geld und Nerven.

Blog abonnieren

Abonnieren Sie meinen Blog „Anne schreibt“.

Sie wollen mehr erfahren?

Kontaktieren Sie mich gerne unter:

+49 (0) 56 31 – 91 49 53 oder schreiben Sie mir hallo@anne-alsfasser.de